Offene Ohren – Was nun bei Kindern und Jugendlichen wichtig ist

Eine Interview-Reihe der Stiftung Zuhören in Zeiten der Krisenbewältigung

Wie geht es gerade den Kindern in diesen Zeiten von Corona und des damit verbundenen Lockdowns? Was brauchen sie jetzt besonders, worauf sollten insbesondere Erzieher*innen und Lehrkräfte achten, wenn das Miteinander in Gemeinschaft schrittweise und unter veränderten Umständen wieder stattfinden kann.

Wir hören uns um und fragen nach – Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen unserer Gesellschaft, was sie dazu zu sagen haben und warum es für pädagogische Fachkräfte – aber nicht nur für sie – jetzt so besonders wichtig sein wird, noch besser hinzuhören und den Kindern zuzuhören.

Die Interviews

Prof. Dr. Fabienne Becker-Stoll, Direktorin des Instituts für Frühpädagogik Bayern

„Zuhören ist nun ganz besonders wichtig, und zwar nicht nur im Sinne von
'Du sprichst und ich höre Dir zu', sondern 'Ich möchte wissen und verstehen,
was Du mir sagen möchtest und was Du brauchst'.“

Prof. Dr. Fabienne Becker-Stoll, Direktorin des Instituts für Frühpädagogik Bayern

Lewis, Schüler der 11. Klasse der Fachoberschule in München

"Mir wäre es lieber, wenn wir uns die ersten paar Tage (…) ein bisschen mehr damit beschäftigen,
wie denn das für uns alle war."

Lewis, Schüler der 11. Klasse der Fachoberschule in München

Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Ludwig-Maximilianeums-Universität München

„Die Psyche braucht entsprechend Zeit, um auf die Belastung zu reagieren“

Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie,
Ludwig-Maximilians-Universität München

Nazan Simsek

„Nicht nur darauf fokussieren, was das Kind sagt, sondern was sagt das Kind nicht. Das wird noch wichtiger.“

Nazan Simsek, Vorsitzende des Kinderschutzbundes Augsburg

Prof. Dr. Margarete Imhof

Die Fachkräfte, die Eltern, alle die mit Erziehung zu tun haben, müssen sich „mehr als sonst noch klar
machen (…), dass ihr Verhalten ein Modell ist.“

Prof. Dr. Margarete Imhof, Professorin der Psychologie in den Bildungswissenschaften, Universität Mainz

Helena (11 Jahre), Melinda (9 Jahre) und Emily (11 Jahre), Niedernhausen (Hessen)

Prof. Dr. Stefanie Schmidt

"Uns interessiert halt auch, ob vielleicht bestimmte Altersgruppen besonders betroffen sind. Also, ob z.B. die
Kleinkinder stärker betroffen sind als die Schulkinder und ob die Jugendlichen noch mal andere Symptome
oder Auffälligkeiten zeigen, so dass wir viel viel spezifischer dann Angebote schon parat haben können."

Prof. Dr. Stefanie Schmidt, Klinische Psychologie des Kinder- und Jugendalters, Universität Bern

(Foto: Copyright/Quelle Uni Bern)
Birke Optitz-Kittel - Foto (c) privat

„Auf die Lehrer kommt jetzt eine sehr große Verantwortung zu und zwar den Kindern jetzt irgendwie
eine Normalität zu vermitteln, die es gar nicht gibt“

Birke Opitz-Kittel, Autorin, Autistin, Aktivistin, Mutter von fünf Kindern

(Foto: privat)
Angelina Opitz-Kittel Foto (c) privat

„Für mich ist zuhören in der Gruppe stehen und sich wohlfühlen. (…) Mit ner Maske und zwei Metern
Abstand wird man das Gefühl nicht so schnell erreichen.“

Angie (15 Jahre), Gymnasium Fürth

(Foto: privat)