Otto-Hahn-Schule, Hanau

Gruppenfoto - Klasse 10Ge der Otto-Hahn-Schule, Hanau

Klasse 10Ge der Otto-Hahn-Schule, Hanau

Wir, die Klasse 10Ge der Otto-Hahn-Schule, waren im Rahmen unseres Geschichtsunterrichts ganz Ohr für den Ort, in dem einige von uns leben und in dem wir alle zur Schule gehen: Hanau. Hanau, Hessens kleinste Großstadt, liegt im Osten des Rhein-Main-Gebietes, nicht weit von Frankfurt entfernt.

Für „Ganz Ohr für diesen Ort“ haben wir uns mit wichtigen Aspekten der Hanauer Geschichte rund um den Zweiten Weltkrieg beschäftigt. Dabei haben wir ganz genau hingehört, als die Hanauerin Johanna Leipold mit ihren 102 Jahren ihre besonders bewegende Geschichte erzählt hat und Dr. Markus Häfner, Leiter Städtische Museen Hanau, diese Erinnerungen historisch für uns eingeordnet hat.

Auch haben wir uns mit dem damals in Hanau wirkenden Vikar Dr. Richard Lind befasst. Dessen Kreuzverhör bei der Gestapo und wie es dazu gekommen ist, hört ihr im Beitrag über „Kirche im Dritten Reich“. Wie wir nach der Audioproduktion von Dr. Markus Häfner erfahren haben, kehrte Lind 1945 nach Hanau zurück und wirkte hier als Hilfspfarrer. 1949 übernahm er die Pfarrstelle in Kesselstadt und widmete sich bis zu seiner Pensionierung 1978 der Seelsorge, organisierte Freizeiten und Zeltlager, setzte sich für den Bau eines Jugendheims im Spessart ein und initiierte maßgeblich das 1967 eingeweihte Gemeinde- und Jugendzentrum. Lind verstarb 2001 und ist auf dem Friedhof Kesselstadt beigesetzt.

In unserem eindrücklichen Hörspiel zur Bücherverbrennung könnt ihr Bärbels Erlebnisse am 10. Mai 1933 unmittelbar nachempfinden. Ob die Bücherverbrennung in Hanau genau so stattgefunden hat, dazu lagen uns keine Quellen vor.  In unserem fiktiven Hörspiel thematisieren wir allgemein die Bücherverbrennung und stellen uns vor, wie eine junge Hanauerin sie in ihrer Stadt erlebt haben könnte.

Und wie erging es eigentlich den Hanauer Jüdinnen und Juden im Dritten Reich? Auch dieser Frage haben wir uns gewidmet mit einem besonderen Fokus auf die sogenannte Reichspogromnacht, in der unter anderem auch der jüdische Friedhof in Hanau verwüstet und die Trauerhalle niedergebrannt wurde. Zum Glück wurde der Friedhof nicht komplett zerstört, er existiert noch heute.

In welcher Weise die Shoa das Leben der Jüdinnen und Juden bis heute beeinflusst, das erfahrt ihr im Interview mit Oliver Dainow, dem Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde in Hanau.  Wir alle können aus diesen Geschichten nur lernen, dass so etwas nie wieder geschehen darf – nicht in Hanau und nirgendwo sonst. Also: Hört rein!

Stiftung Zuhoeren