Warum? #
Kindern (und Erwachsenen) fällt es nicht immer leicht, die richtigen Worte dafür zu finden, wie es ihnen gerade geht. Bin ich wütend, traurig oder eher ängstlich und verzweifelt? Fühle ich mich allein, einsam, im Stich gelassen? Möchte ich darüber sprechen oder mich eigentlich lieber in eine Ecke verziehen? Vielleicht bin ich aber auch
fröhlich, zufrieden, ausgelassen? Oder ist mir gerade alles egal?
Helfen kann es hier, mit Stimmungsbildern/Gefühlskarten zu arbeiten, also mit Bildern und/oder Fotografien, auf denen Menschen mit ganz unterschiedlichen Gefühlsausdrücken in Mimik und Körperhaltung zu sehen sind: negativen wie positiven.
Wann genau? #
Statt des Erzählkreises am Morgen, nach einem gemeinsamen Ankommens-Ritual
Wie? #
Bieten Sie den Kindern verschiedene Bildmaterialien an, z.B. aus Katalogen und Zeitschriften. Schön wäre, wenn die Kinder selbst die Bilder ausschneiden, nach Gefühlen sortieren und auf Papierbögen kleben könnten. Sollte eine solche gemeinschaftliche Bastel- und Klebeaktion noch nicht möglich sein, dann stellen Sie selbst eine Reihe solcher Stimmungsbilder/Gefühlskarten zusammen. Mit diesen kommen Sie dann mit den Kindern ins Gespräch: Was fühlt wohl gerade die Person, die ein solches Gesicht macht, eine solche Körperhaltung einnimmt? Ist sie traurig oder sauer oder einfach nur nachdenklich? Kinder lernen so nicht nur, sich zu artikulieren, sondern merken auch, dass ein und derselbe Gesichtsausdruck von unterschiedlichen Menschen anders wahrgenommen werden kann. Sie lernen zu differenzieren und üben sich in Empathie. Überlegen Sie gemeinsam mit den Kindern: Was könnte die Person gerade erlebt haben, wenn sie jetzt so ein Gesicht macht? Und fragen Sie auch die Kinder: „Wer von euch hat sich auch schon mal so gefühlt? Warum? Was war da? Was ist dir dabei passiert?“ Bieten Sie unbedingt auch positive Stimmungsbilder an. So können die Kinder frei entscheiden, über welche Gefühlslage sie reden möchten.
Für wen? #
Für Kinder im Kindergarten und in der Grundschule
Konzeption und Text: Maria Bonifer, Juliane Spatz